Definition

Als Joy of Use (deutsch: Freude an der Nutzung) bezeichnet man die positive Erfahrung eines Nutzers, der bei der Verwendung einer Website Freude empfindet. Sie kann zudem dazu beitragen, dass eine positive Customer Experience erzeugt und beibehalten wird.

Bestandteile von Joy of Use

Die Joy of Use stellt eine Erweiterung der Usability dar und beschreibt die positiven Erfahrungen eines Nutzers, die er aufgrund einer emotionalen Ansprache und des Erreichens seiner Nutzungsziele macht. Bedeutsame Elemente sind Ästhetik und Emotionen. Visuelle Charakteristiken spielen eine wichtige Rolle. Allerdings geht es nicht nur darum, „Schönheit“ zu erzeugen. Wesentlich wichtiger ist, dass die zur Verfügung gestellten Funktionen reibungslos ablaufen und beim Nutzer ein Erfolgserlebnis hervorrufen. Eine positive Joy of Use führt dazu, dass sich der Anwender ermutigt fühlt, die Website weiterhin zu nutzen und weitere Erfolgserlebnisse zu generieren. Wie eine Joy of Use aufgebaut ist, erklärt der Vortrag in diesem YouTube-Video.

Umsetzung von Joy of Use

Um eine Joy of Use umsetzen zu können, bedarf es zum einen hervorragenden Kenntnissen der Informatik, beispielsweise um Einblendungen ohne Flash realisieren zu können. Zum anderen ist aber auch ein Mix aus Psychologie-, Marketing- und Design-Kenntnissen erforderlich, um das ideale Zusammenspiel aus Design, Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und Wohlbefinden zu finden. Eine Joy of Use entsteht, wenn das entstandene Design in der Lage ist, den Nutzer zu stimulieren und Wünsche in ihm zu wecken und zu erfüllen.

Notwendigkeit von Joy of Use

Die Joy of Use ist besonders wichtig für Unternehmen, die einer Vielzahl von Wettbewerbern mit mehr oder weniger identischen Produkten gegenüberstehen. Ähneln sich die Produkte in ihren Eigenschaften, bleibt für Differenzierung nur das „Drumherum“. Ein bestimmtes Image, ein exklusives Flair oder witzige Features können den Verbraucher ebenso positiv beeinflussen wie ein funktionales und schönes Design oder zielgerichtete Marketingaktivitäten.

Erforderlich ist eine Joy of Use auch auf dem Hintergrund, dass die Nutzung von Computern und des Internets längst keine Notwendigkeit mehr ist. Vielmehr sind beide Elemente der neuen Technologien, die täglich zum Nutzen des Menschen in Gebrauch sind, auch zu privaten Zwecken. Die Motive der Internetnutzung haben sich verändert und damit auch der Anspruch der Verbraucher an Funktionalität und Design von Websites.

Maßnahmen zur Umsetzung der Joy of Use

  • Wie eine Joy of Use konkret umgesetzt werden kann, hängt sehr stark vom jeweiligen Produkt und der Marke ab. Beispiele für geeignete Maßnahmen sind:
  • Bilder und Elemente werden nicht einfach angezeigt, sondern weich eingeblendet. Das Spiel mit Zeitverzögerungen ist besonders wichtig.
  • Beim Laden einer Website werden Inhalte dynamisch an den Bedarf des Nutzers angepasst und erst später nachgeladen. Dadurch lassen sich unter Umständen die Ladezeiten der Website verbessern.
  • Smarte Filteroptionen ermöglichen das Filtern ohne Zeitverzögerung, indem der Filter bereits reagiert, sobald ein Haken gesetzt wird.
  • Besonders große Produktbilder in hochauflösender Grafik bieten tiefe Einblicke in detailverliebte Produkte.
  • In der Kategorieansicht eines Onlineshops werden kleine Vorschaubilder der Artikel angezeigt. Überfährt der Nutzer eines der Bilder mit der Maus, so dreht es sich, sodass beispielsweise ein Kleidungsstück einmal von vorne und einmal von hinten angezeigt wird.
  • Legt der Nutzer ein Produkt in den Warenkorb, fliegt dieses in Form eines kleinen Symbols in die Richtung der Warenkorb-Schaltfläche. So wird für den User deutlich, dass der Vorgang geklappt hat.
  • Produktkonfiguratoren ermöglichen es, die einzelnen Komponenten oder Eigenschaften eines Produkts auszuwählen. Dabei wird auf eine möglichst einfache Konzipierung geachtet, sodass die einzelnen Optionen beispielsweise visuell verdeutlicht werden.